Historisches über das Haus

1824 wurde der 7-jährige Vollwaise Carl Ferdinand Pester aus Wüstenbrand von Carl Döring aus Mittweida adoptiert. Beim Eintrag in das Kirchenregister unterlief dem Beamten – ein Sachse, er schrieb so wie er sprach – ein Schreibfehler in dem er statt Pester „Bester“ eintrug. Erst viele Jahre später wurde der Schreibfehler offenkundig. Im Firmennamen blieb er bis zur Löschung der Gesellschaft erhalten.

Historische Entwicklung

Am 24. August 1848 gründete Ferdinand „Bester“ eine eigene Firma im Hause Markt 23.  Zwanzig Jahre später brannte ein Teil der Unterseite des Marktes von Mittweida ab, wovon auch die Häuserseite an der Badergasse (auch Bester-Gässchen genannt), betroffen war. Ferdinand Bester baute das zerstörte Geschäft wieder auf und ließ die größten, damals verfügbaren, Schaufensterscheiben installieren. Einer der Söhne der Großfamilie Bester (17 Kinder), Hugo Bester, übernahm dann 1882 die Firma und erweiterte die Verkaufsflächen und das Sortiment.

Im Jahre 1899 ging das Geschäft mit damals 12 Mitarbeitern für mehrere Jahrzehnte an den jüngeren Bruder, Arthur Bester, über. Unter seiner Führung wurden mehrfach Erweiterungsbauten vorgenommen. Das Nachbarhaus, in dem sich eine Buchhandlung befand, wurde hinzugekauft. 1913 wurden die Räume miteinander verbunden und es entstand eine einheitliche Fassade. Zu dieser Zeit wurden schon 70 Mitarbeiter beschäftigt.

Im Ersten Weltkrieg leitete Marie Pester das Kaufhaus – das sich weiterhin „Kaufhaus Bester“ nannte. Im Jahr 1925 wurde wiederum ein Nachbarhaus erworben. Im hinteren Bereich der Grundstücke entstand ein Neubau, der zu einer Verdopplung der Nutzfläche führte und sich Retzlaff-Bau (nach dem Bauhaus-Architekten Retzlaff aus Döbeln) nannte. Die Adresse lautete fortan: Markt 21-23. Um 1930 waren dann in 16 Abteilungen 100 Mitarbeiter beschäftigt. Der Höhepunkt wurde im Jahr 1937 erreicht, in dem das Modehaus über 20 Abteilungen verfügte und die Mode-Adresse der Region darstellte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg öffnete das Kaufhaus seine Tore wieder am 26. Juni 1945. Einkaufen durften jedoch nur Angehörige der Besatzungsmacht. Erst ab dem 25. Oktober 1945 war es der Zivilbevölkerung wieder gestattet dort Waren zu erstehen.

Mittlerweile hatten Hugo Pester und Änne Pester, geb. Edle von Oetinger das „Kaufhaus Bester“ übernommen und betrieben es noch viele Jahre weiter. Erst mit der schweren Erkrankung von Hugo Pester, der am  29.12.1955 in einem Sanatorium in St. Blasien im Schwarzwald verstarb, war es Änne Pester nicht mehr möglich das Kauhaus unter den schwierigen Umständen in der DDR allein weiter zu führen. Der DDR-Betreiber „Magnet“ führte danach bis zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten und noch kurze Zeit danach die Geschäfte.

Der Schweizer Lebrecht Steinegger, ursprünglich in Mittweida beheimatet, Absolvent des Technikums (siehe die Darstellung der namhaften Absolventen des Technikums am Markt von Mittweida) und später Miteigentümer und Leiter der Baumwollspinnerei in Mittweida war ein sehr guter Freund von Hugo und Änne Pester. Nach dem Tod von Hugo Pester heiratete er Änne Pester am 18.12.1957. Das Ehepaar zog nach Lachen am Zürichsee, der Heimat seines Großvaters. Nach dem Tod von Änne Steinegger am 01.09.1970 hinterließ Sie den Nachlass von Hugo und Änne Pester ihrem Ehemann Lebrecht Steinegger mit der Auflage diesen nach seinem Tod (11.09.1986) an deren Neffen und Nichten weiter zu geben, da sie selbst kinderlos waren. Die sehr heterogene Erbengemeinschaft verständigte sich schließlich 1994 darauf, dass die Brüder Prof. Dr. Bolko und Dr. Nikolaus von Oetinger den Nachlass komplett übernahmen und die verbleibenden Mitglieder der Erbengemeinschaft auszahlten.

Das Ferdinand Pester Haus – die neuere Entwicklung

Neu- und Umbau 1994 /1997

1994 begannen die Planungen für den Abriss und den Neubau des ehemaligen „Kaufhauses Bester“. Der vordere Teil des heutigen Gebäudekomplexes wurde Anfang 1996 abgerissen und neu errichtet. Der Retzlaff-Bau (Eingang Pfarrberg) wurde vollständig entkernt und komplett saniert. Das Jugendstil-Treppenhaus blieb erhalten. Ab September 1996 konnten die Kaufhaus- und die Bankflächen übergeben werden. Die umfangreichen Büroflächen und die 19 Wohnungen wurden bis Ende 1997 fertig gestellt, wobei das Haus 20 während der Baumaßnahmen hinzugekauft, abgerissen, aufgebaut und in den Gebäudekomplex angegliedert wurde. Das Kaufhaus erhielt Rolltreppen und im Gebäudekomplex wurden 4 Aufzüge eingebaut.

Entwicklung 1998 – 2002

Das Kaufhaus wurde von der Firma Fischer von 1996 bis 1998 betrieben, die 1998 Insolvenz anmeldete. Die darauf mietende Kaufring AG ging Anfang 2002 Konkurs. Der Konkursverwalter betrieb das Geschäft jedoch noch bis zum 31.12. 2002.

Entwicklung 2003 – 2008

Da in der Konkursphase ab 2002 kein neuer, verlässlicher Betreiber – auch wegen der für den Handel und insbesondere für Kaufhäuser in Deutschland sehr schwierigen Zeit – gefunden werden konnte, entschlossen sich die Brüder von Oetinger die Kaufhausflächen in zusätzliche Laden- und Büro-flächen umzuwandeln. Diese Umgestaltung erfolgte vom 01.01.2003 bis 31.08.2003. Die Rolltreppen des ehemaligen Kaufhauses wurden entfernt. Gleichzeitig erfolgte der Einbau der Lüftungs- und Klimaanlage. In diese Zeit fällt auch der Beginn des Aufbaues eines umfangreichen Netzwerkes, das alle Büros und die damit ausgerüsteten Wohnungen nutzen können. Weiter hielt in dieser Zeit auch die WLAN¬ Technologie Einzug in das Ferdinand Pester Haus und ermöglicht somit mit einem Notebook, PDA oder Mobiltelefon jetzt in jedem Teil des Gebäudekomplexes auch den drahtlosen Internetzugriff.

Entwicklung 2009 – 2014

2009 wurde die zentrale Lüftungs- und Klimaanlage erheblich erweitert (zweite Anlage). Damit wurden alle Büros und Läden mit einer Lüftung versehen, die laufend frische, gefilterte Luft zur Verfügung stellt. Darüberhinaus wurden diese Bereiche auch klimatisiert und weitgehend mit Einzelraum-steuerungen versehen. Die Kältemittelaufbereitung (Kühlung mit gekühltem, umweltfreundlichem Wasser) erfolgt dabei zentral. Das ehemalige Großraumbüro der DAK im 2. Obergeschosses wurde 2009 komplett umgebaut, da die DAK nur noch ein erheblich kleineres Büro benötigte. Es entstanden 3 zusätzliche Wohnungen und ein kleines Büro (DAK). Die Büros 3 – 5 im 2. OG wurden gleichzeitig auch auf den neuesten Stand gebracht.

Von 2011 bis 2014 wurde nach umfangreichen Planungsarbeiten eine umfassende, technische Steuerung der wesentlichen technischen Funktionen des Ferdinand-Pester-Hauses implementiert. Sie umfasst Aggregate wie Lüftungs- und Klimaanlagen, 2 Heizkessel, die zentrale Warmwasser-versorgung, 2 Hebeanlagen, das Abwasserrückschlagventil, der Notstromanlage, verschiedener ausgewählter Lüfter, Luftschleier, usw. Gleichzeitig sorgt diese Anlage auch bei Störfällen für eine automatische Benachrichtigung des Hausmeisters und der Serviceunternehmen per E-Mail und auf das jeweilige Service-Handy. Diese umfassende Steuerung, die auch über das Internet Fern-regulierungen und Änderungen der Steuerungssoftware ermöglicht, dient im Wesentlichen dazu die Effizienz aller Anlagen zu optimieren, die Betriebskosten zu verringern, die Betriebssicherheit zu erhöhen und damit die Arbeits- und Wohnqualität und die Effizienz der Aggregate im gesamten Gebäudekomplex nochmals deutlich zu steigern. .

Mit dem Architekturbüro Grebner GmbH in Dresden, dem Planungsunternehmen des gesamten Gebäudekomplexes, wurde 2013 das Erscheinungsbild der Allgemeinflächen und aller Wohnungen überarbeitet, um es dem Zeitgeist anzupassen. Die Arbeiten wurden alle im Jahr 2013 realisiert. 2014 wurde unter anderem eine bestehende Wohnung nach den neuesten Erkenntnissen in eine behindertengerechte Wohnung umgebaut und dafür rd. 60.000€ zusätzlich investiert. Neben umfangreichen Renovierungsarbeiten, dem Austausch der Technik der Video-Überwachungsanlage, dem Ersatz eines Teildaches mit neuen elektrisch gesteuerten Velux-Dachfenstern wurden auch die restlichen Allgemeinbereiche barrierefrei gestaltet.

Entwicklung 2015 – 2019

2015 wurden 8 Wohnungen grundüberholt, modernisiert, mit neuen Duschen/Duschkabinen, mit Design-Küchen und mit Netzwerken ausgestattet. Dabei wurden auch die Elektro-Steckdosen und Elektro-Schalter ausgetauscht und die Unterverteilungen dem neuesten Stand angepasst. Die Arbeiten konnten jedoch nur durchgeführt werden, wenn sich eine Wohnung im Leerstand befand, da der baulich notwendige Aufwand während eines Mietverhältnisses nicht zumutbar war. Sämtliche Büros verfügten seit 2015 über eigene Netzwerke. Die Notbeleuchtungsanlage erhielt im August eine neue Notstromanlage. Der Putz der Fassade des Gebäudeteils Markt 20 wurde vollständig instandgesetzt und die Fassade komplett gestrichen. Auch der Putz des mittleren Teils der Fassade im Bereich der Badergasse wurde ebenfalls erneuert und die entsprechenden Fensterbretter ersetzt. Des Weiteren wurden die Beschriftungen aktualisiert und dem neuen Farbdesign, über das die Webseite bereits verfügte, angepasst. Für die Raucher wurde ein zusätzliches Glasdach errichtet, das sie vor Nässe schützt und von der Luftansaugstelle der Lüftungsanalage weiter entfernt ist. Sämtliche Büros verfügen ab 2015 über Einzelraum gesteuerte Klimaaggregate mit zentraler Kältemittelaufbereitung. Gleiches gilt für die Läden. Auch die zugehörigen Steuerungen wurden 2015 umfangreich erweitert und führten zu erheblichen Energieeinsparungen.

2016 wurden weitere 3 Wohnungen grundüberholt, modernisiert, mit Design-Küchen und mit Netzwerken ausgestattet. Dabei wurden auch die Elektro-Steckdosen und Elektro-Schalter ausgetauscht und die Unterverteilungen dem neuesten Stand angepasst. Das ehemalige, kleinere Büro der DAK, welches 2009 entstand, wurde zudem ab 01.08.2016 in eine Wohnung umgebaut und mit einem Netzwerk versehen. 2011 wurde damit begonnen die weitere Aggregate des Gebäudekomplexes rechnergesteuert zu überwachen und die Verbräuche zu optimieren. Dabei wurden beachtliche Erfolge erzielt, sowohl im Verbrauch wie auch bei der Betriebssicherheit. Zur Mitte des Jahres 2016 wurde der letzte Baustein realisiert – die Heizungsanlage. Diese wurde in eine redundante Anlage umgebaut, d.h. die Heizkesselfunktionen sind jetzt doppelt vorhanden und führen auch hier zur Erhöhung der Ausfall-, Funktions- und Betriebssicherheit. Darüber hinaus ergab sich auch eine Senkung der Verbräuche, da das System den jeweils für die Betriebssituation günstigeren Kessel in Betrieb nimmt. Der Granitfußboden im Flur des 2.OG des Vorderhauses wurde erneuert. Im Hof wurde eine halbrunde Gartenbank zum Verweilen für die Mieter am grünen Dreieck errichtet. Dieser Platz wird auch von den Rauchern gern genutzt.

2017-2018 wurden weitere 2 Wohnungen grundüberholt, modernisiert, mit Design-Küchen und mit Netzwerken ausgestattet. Dabei wurden auch die Elektro-Steckdosen und Elektro-Schalter ausgetauscht und die Unterverteilungen dem neuesten Stand angepasst. Die Lichtkuppel auf der Dachterrasse, die Teil der automatischen Rauchwärmeabzugsanlagen (RWA) des Gebäude-komplexes ist, erhielt ein Edelstahlgeländer als Absturzsicherung. Die Instandsetzungsarbeiten in der Tiefgarage wurden 2017 fortgesetzt. Versuchsweise wurden 85 m2 (Parkplätze 1 – 5) mit einer neuen Beschichtung versehen, die auch über ein physiologisch unbedenkliches Brandverhalten verfügt. Der Technikraum der Notbeleuchtungsanlage erhielt eine verstärkte Lüftung. Dies ist an den Edelstahl-Auslässen im Hof erkennbar. Alle Klimageräte in den Büroräumen und in den Läden wurden 2017 zur Vermeidung einer Havarie einer präventiven Reparatur unterzogen. Die Kühlmittelanschlüsse wurden durch konstruktiv verbesserte Hersteller-Teile ersetzt. 2017 wurden die Allgemeinbereiche (Treppenhäuser, Gänge, die Tiefgarage, usw.) weitgehend auf LED-Beleuchtung umgerüstet.

2019 erfolgten erhebliche Instandsetzungs- und Reparaturmaßnahmen. Zu diesen Maßnahmen gehörten u. A. die großflächige Fassadenreparatur in der Badergasse, die Erneuerung der Steuerung für die Heizkessel, Warmwasseraufbereitung und Heizkreisverteiler, die umfangreiche Reparatur der Dachrinnenheizung, die Fortsetzung der Umrüstung der Beleuchtung im Allgemeinbereich auf energiesparende LED-Beleuchtung, die Erneuerung der gelben Parkplatzmarkierungen im Hof und die Erneuerung der Abluftanlage auf dem Dach des Hauses Markt 20 (Abluft Fleischerei Richter). Außerdem wurden umfangreiche, behördlich vorgeschriebene Prüfungen fortgesetzt, wie z.B. die Wiederholungsprüfungen für die stationären Elektroanlagen, die alle 4 Jahre, gemäß VDE 0105, DGUV, VdS-Richtlinien, BetrSichV durchzuführen sind. Die Überprüfung der elektrischen Einrichtungen der Aufzugsanlagen nach DGUV konnte für den 4-Jahreszyklus abgeschlossen werden. Die Überprüfung und Verbesserung des Brandschutzes wurden ebenfalls im Jahr 2019 durchgeführt. 2019 wurde eine große 5 Zimmerwohnung mit Terrasse grundüberholt, modernisiert, mit einer Design-Küche und mit Netzwerk ausgestattet. Damit verfügten ab 2019 mehr als die Hälfte der Wohnungen über Wohnungsspezifische Netzwerke mit Netzwerkschrank, Verteilerfeld und Switch, funktionsfähig gepatcht. Nahezu alle Wohnungen verfügen über Designer-Einbauküchen.

Der Gebäudekomplex Ferdinand-Pester-Haus (Markt 20 – 23) ist damit eines der technisch am besten ausgerüsteten Geschäftshäuser von Mittweida und im weiteren Umkreis. Zur Verbesserung der Technik, des Komforts und des Erscheinungsbildes wurden – nach der Fertigstellung des Neubaus in 1997 – in den Jahren 2003 bis inkl. 2019 erhebliche Investitionen aufgewendet. Ein besonderes Highlight ist auch die begrünte und eingerichtete Dachterrasse (260m2), die allen Mietern zur Nutzung frei steht. Darüber hinaus ist der Gebäudekomplex weitgehend barrierefrei gestaltet und wegen seiner besonderen Lage und des hohen sonstigen Komforts (z.B. mehrere Aufzüge) z.B. für Senioren, Rollstuhlfahrer besonders geeignet aber ebenso für alle anderen Menschen.

2020 ließen sich die beabsichtigten Investitionsvorhaben und Instandsetzungsmaßnahmen nur teilweise realisieren. Der Grund hierfür waren die erheblichen Einschränkungen, hervorgerufen durch die sich in Deutschland verbreitende COVID-19-Pandemie. Dennoch ließen sich nachfolgend beschriebene Aktivitäten noch durchführen.
Zu den Tätigkeiten gehörten u.a. umfangreiche Renovierungen zweier Wohnungen und eines Büros. Das Tiefgaragenschiebetor im Ferdinand Pester Haus, wurde mit einer Reflektionslichtschranke  und  einem Induktionsschleifendetektor ausgestattet. Die Notstromanlage erhielt einen neuen Batteriesatz mit neuem Ladegerät. Die Blitzschutzanlage wurde wegen des neuen, höheren Abluftventilators der Fleischerei auf dem Dach des Gebäudeteil Markt 20 ergänzt. Ein Teil der Heizungsanlage der Zwillingsanlage musste einer umfangreichen Reparatur unterzogen werden. Zahlreichen Unterverteilungen wurden auf den neuesten Stand gebracht und geprüft,  sowohl bei den Wohnungen wie auch im gewerblichen Bereich. Diese Maßnahme betraf insgesamt 18 Elektro-Verteilungen. Außerdem wurden die behördlich, vorgeschriebenen Wiederholungsprüfungen für die stationären Elektroanlagen gemäß VDE 0105, DGUV, VdS-Richtlinien, BetrSichV fortgesetzt. Zur Verbesserung des Brandschutzes wurden Feuerlöscher ersetzt, Rauchschalter und Raucherkennungsteile ausgetauscht, ein Brandschutz-Gehäuse für drei Unterverteilungen in einem Fluchtweg installiert und Brandschutzzeichen angebracht.
Im Jahr 2020 waren alle Läden, Büros und Wohnungen vermietet, so dass der Gebäudekomplex Ferdinand-Pester-Haus voll vermietet war.

2021 wurde – anders als ursprünglich geplant – zum großen Sanierungsjahr. Im Verlauf des Jahres wurden fünf Wohnungen grundlegend saniert und – insbesondere im Hinblick auf die Barrierefreiheit – auf den neuesten Stand gebracht. Zudem wurde der Gasbrenner des Heizkessels 1 und ein großer Elektro-Zählerschrank im Hausanschlussraum ausgetauscht, neue Fluchtpläne erarbeitet und angebracht, der Gebäudesockel und der Eingang im Bereich Pfarrberg saniert, zahlreiche Elektro­-Wiederholungsprüfungen durchgeführt. Im Jahr 2021 betrug der Gesamtaufwand für das Ferdinand-Pester-Haus (FPH) ca. 180.000,00€. Damit ergibt sich ein kumuliertes Investitions- und lnstandhaltungsvolumen nach Fertigstellung des Gebäudekomplexes 1996/97 von rd. 3,5 Mio.€. Im Jahr 2021 waren alle Läden und Büros durchgängig vermietet, so dass der Gebäudekomplex Ferdinand-Pester-Haus aus gewerblicher Sicht voll vermietet war.

2022 hat die Deutsche Bank AG bundesweit mehr als hundert Filialen geschlossen – so auch die Filiale in Mittweida. Im Ferdinand-Pester-Haus wurde daraufhin die ehemalige Fläche (zwei Etagen) der Deutschen Bank AG so umgebaut, dass künftig die untere und obere Etage getrennt vermietet werden können. In diesem Zuge wurde auch eine Rollstuhlrampe mit beleuchten Handläufen errichtet und damit ein barrierefreier Zugang zum Ferdinand-Pester-Haus realisiert. Auch haben die Lisenen, Fenster- und Türrahmen der Fassade eine neue modernere Optik erhalten. Weiter wurde der Gebäudeteil Markt 20 mit einem neuen Dach mit neuen Lichtkuppeln versehen. Die Lufttechnische Anlage zur Belüftung des Treppenhauses Pfarrberg wurde durch eine energiesparende Anlage ersetzt. Die Beleuchtungen der Fluchtwege wurden erneuert (LED-Technik). Mit dem Ersatz von 5 energiesparenden Velux-Dachfenstern sind jetzt alle Wohnungs-Dachfenster auf dem neuesten Stand der Energieeinsparung. Im Bereich der Kältemittelaufbereitung wurde ein Verdichter ausgetauscht. Die Umrüstung der Allgemeinbeleuchtung auf LED-Leuchtmittel wurde weitgehend abgeschlossen. Im Hof wurden 4 Edelstahl-Fahrradanlehnbügel – besonders für Elektro-Fahrräder geeignet – installiert. Neben diesen Umbauten, Erneuerungen und Energieeinsparmaßnahmen wurden auch vier Wohnungen – nach dem Auszug langjähriger Mieter – vollständig renoviert. Im Jahr 2022 kamen als neue Mieter die Apollo Optik und die Bäckerei Möbius hinzu. Im Jahr 2022 waren alle Läden durchgängig vermietet, so dass der Gebäudekomplex Ferdinand-Pester-Haus aus gewerblicher Sicht voll vermietet war. Im Jahr 2022 betrug der Gesamt-Investitionsaufwand für das Ferdinand-Pester-Haus (FPH) ca. 500.000,00€. Damit ergibt sich ein kumuliertes Investitions- und Instandhaltungs volumen nach Fertigstellung des Gebäudekomplexes 1996/97 von rd. 4,0 Mio.€.

2023 wurde das Jahr der Fertigstellung vieler Einzelprojekte. Es war ein langwieriger Prozess aufgrund von Lieferengpässen und dem Fachkräftemangel im Handwerk. Die beiden umfangreichsten und aufwendigsten Baumaßnahmen im Ferdinand-Pester-Haus umfassten die Entkernung des ersten Obergeschosses / Büro 20 (ehemaligen Deutschen Bank AG) inklusive der Herstellung des 3. Fluchtweges mit einem Ausgang zum Treppenhaus Pfarrberg (1. Bauabschnitt) und die Installation einer neuen Zwillings-Heizungsanlage – vorbereitet auf hybride Heizmethoden. Allein der Aufwand für die neue Heizungsanlage betrug rd. 100.000€. Neben weiteren rd. 40 kleineren und mittleren Verbesserungsprojekten sind folgende Projekte noch besonders zu erwähnen: Erneuerung der Blitzschutzanlage in den Bereichen Markt / Badergasse / Pfarrberg; vollständige Sanierung des Teildachs des Vorderhauses (Bereich Schornstein / Aufzugsschacht) inkl. aller lufttechnischer Auslässe; Erneuerung der RWA-Anlage im Treppenhaus Pfarrberg; 3 neue Beschilderungsanlagen für den Markt / Badergasse und Pfarrberg; zusätzliche Sauberlaufzone im Treppenhaus Pfarrberg (Ausgang zur Terrasse); Einbau eines Schlammabscheiders in den Kaltwasserkreislauf der Klimaanlage; Austausch eines weiteren Verdichters bei einer Kältemaschine und Austausch der Flurbeleuchtung im 3.OG Vorderhaus. Neben den vorgenannten Umbauten, Erneuerungen und Energieeinsparmaßnahmen wurden in den Wohnungen Rauchwarnmelder eingebaut. Drei Wohnungen wurden nach dem Auszug langjähriger Mieter vollständig renoviert und in zwei weiteren Wohnungen behinderten gerechte Duschanlagen installiert. Im Jahr 2023 waren alle Läden durchgängig vermietet. Im Jahr 2023 betrug der Gesamt-Investitionsaufwand für das Ferdinand-Pester-Haus ca. 580.000€ Damit ergibt sich ein kumuliertes Investitions- und Instandhaltungsvolumen nach Fertigstellung des Gebäudekomplexes 1996/97 von rd. 4,6 Mio.€.

in memoriam

In Erinnerung an Ferdinand Pester und die Familie Pester, die an dieser Stelle Großes in ihrer Zeit in Mittweida bewirkt hat, wurde der Gebäudekomplex, zu dem auch das Haus Markt 20 gehört, Ferdinand Pester Haus genannt. Mit der Schreibweise Pester statt Bester, die von der Familie schon im vergangenen Jahrhundert abweichend von der Bezeichnung „Kaufhaus Bester“ verwendet wurde, ist der Schreibfehler des Kirchenschreibers korrigiert.

Stand: 01. Dezember 2019